Ceija Stojka war eine besonders widerstandsfähige Frau. Als Roma-Mädchen überlebte sie drei Konzentrationslager. Im Alter von 50 Jahren begann sie, ihre Traumata von Grund auf zu malen. Die farbenfrohen Gouachen, die sie Helle Bilder nannte, strotzen nur so vor Vitalität. Ceija Stojka (1933-2013) war dankbar und nahm das Leben trotz aller Widrigkeiten an.
Im Gegensatz dazu zeigen die dunklen Gouachen, die Dunkle Bilder, die Schrecken des Krieges. Sie schildern den Völkermord durch das Mark und machen die heute stattfindenden Völkermorde greifbar. Die tief religiöse Ceija Stojka verdankte ihr Überleben im Lager unter anderem der heiligen Jungfrau Maria. Die Teilnahme von Ceija Stojka an der Biennale wirft auch ein Schlaglicht auf eine lokale Mikrogeschichte.
Das Gelände, auf dem die Abtei St. Paul in Oosterhout errichtet wurde, war ursprünglich ein Rastplatz für Karawanenbewohner. Mit dem Bau der Abtei verlagerte sich der Lagerplatz ein wenig. Bis zur Auflösung des Lagers in den 1970er Jahren waren die Mönche und die Roma gute Nachbarn, die sich regelmäßig gegenseitig besuchten.
Ceija Stojka, 1995 (Foto Christa Schnepf).
Gouachen.