Vincent de Boer und Jonas Wijtenburg
Bei jedem Abendamt der Norbertinerinnen von St. Catharinadal in Oosterhout wird aller Schwestern gedacht, die an diesem Tag gestorben sind. Da dieses älteste Frauenkloster der Niederlande seit 1271 besteht, ist dies ein bedeutungsvolles Ritual. Wenn die Schwestern von sich selbst als Gruppe sprechen, meinen sie damit alle verstorbenen Schwestern.
Auf einer breiten, Dutzende Meter langen Papierrolle kalligraphiert Vincent de Boer die Namen, Geburts- und Sterbedaten aller Schwestern dieser Gemeinschaft. Daran arbeitet er während der Biennale weiter. Wie im klösterlichen Leben stehen Wiederholung, Ordnung, Rhythmus, Regelmäßigkeit und Hingabe im Mittelpunkt der zeichnerischen Praxis dieses Künstlers. Vincent de Boer gehört zu den Künstlern, die sich mit den Bräuchen und der Geschichte der drei Glaubensgemeinschaften auseinandersetzen und sie mit der Gegenwart verbinden.
Vincent de Boer: „Wenn ich stundenlang eine sich wiederholende Handlung ausführe, komme ich der Trennung von Materie und Nicht-Materie nahe. Het biedt mij verlichting.’ Het bureaublad waaraan gewerkt wordt, fungeert ook als monumentale sculptuur waar de tekening doorheen loopt. Diese ‚Workstation‘ ist ein Kunstwerk von Jonas Wijtenburg
Porträt Vincent de Boer, 2024. (Foto Fred Sonnega)
Vincent de Boer und Jonas Wijtenburg, 2022, Arbeitsstation 3 (Foto Robin Meyer)
Details Arbeiten Vincent de Boer, 2022.