Eines der Handwerksberufe, mit denen die Mönche ihren Lebensunterhalt bestritten, war die Töpferei. Die ehemalige Töpferei der St. Pauls-Abtei in Oosterhout wird in dieser Biennale zum ersten Mal geöffnet. Es ist ein Ort wie aus dem Dornröschenschlaf. Auf den alten Drehscheiben, Gussformen und Brennöfen hat sich seit zwei Jahrzehnten der Staub angesammelt. Der damalige Ausstellungsraum beherbergt eine Mini-Ausstellung von Keramiken des venezolanisch-arubanischen Künstlers Samuel Sarmiento.
Auffallend an den detailreichen Arbeiten des Autodidakten sind die mit Glasuren, Lüstern und Blattgold reich verzierten, freihändigen Malereien. Samuel Sarmiento stellt die Menschheit in all ihren Facetten dar – Religion, (Kultur-)Geschichte, Kolonialismus, Migration. Aus seinen gemalten Skulpturen spricht ein Gefühl der Einheit: Alles ist mit jedem verbunden. Karibische Mythen sind ein Favorit. Seine Darstellungen zeigen auch, dass karibische und europäische Archetypen viele Gemeinsamkeiten haben.
Samuel Sarmiento, Procesiones infinitas Vorderseite
Samuel Sarmiento, Der Ursprung der Welten (Karibischer Mythos) 2024 Vorderseite
Standortbestimmung
Portret Samuel Sarmiento, 2024 (foto Fred Sonnega)