Samuel Sarmiento
1987 (VE/AW)
Keramik war ein wichtiges Handwerk für die Mönche, und die Töpferei der Abtei St. Paul ist nach Jahren wieder für Besucher geöffnet. In diesem fast verwunschenen Raum, in dem jahrzehntelang der Staub gelegen hat, stellt Samuel Sarmiento seine Keramikarbeiten aus. Mit lockeren Pinselstrichen, Glasuren, Lüstern und Blattgold stellt er die Menschheit in ihrer ganzen Komplexität dar: Religion, Geschichte, Kolonialismus und Migration kommen in seinen Skulpturen zusammen. Seine Arbeiten zeigen, wie alles miteinander verbunden ist. Einige seiner Werke sind von der Bibel und den karibischen Religionen inspiriert, in denen karibische Mythen und europäische Archetypen auf überraschende Weise zusammenkommen. Die weiblichen Figuren in seiner Kunst stellen Mutterschaft, Natur und Lebenskraft dar, nicht als romantisches Klischee, sondern als kraftvolle Alternative zur männlichen Dominanz. Außerdem sind seine Keramiken doppelseitig: was auf der einen Seite zu sehen ist, kann auf der anderen Seite eine überraschende Farbprobe sein.