Martin Belou
1986 (FR)
Das Vokabular des Künstlers reicht von trivialen Materialien – wie Kaninchenkot, der als kleine Skulptur aus Gras gilt – bis hin zu seltenen Dingen. Diese Skulpturen drücken das Staunen über den schwindelerregenden, unerschöpflichen Reichtum der Natur an Texturen und Formen aus. Dabei lassen sich witzige Formverwandtschaften entdecken: Die Muschellampe ähnelt auch einer Qualle, einem Pilz oder einem Sonnensystem. Martin Belou sieht die Welt als einen großen lebenden Organismus oder ein Netz, in dem alles miteinander verbunden ist.
Die Skulpturen bestehen aus Materialien, die im Laufe der Zeit durch Prozesse wie Wachstum, Sedimentation, Ablagerung oder Akkumulation entstanden sind. Marmor braucht Millionen von Jahren, um sich zu bilden, und eine Muschel wächst in Ringen mit dem Tier, bis sie in wenigen Jahren von einigen Millimetern zu einer vollwertigen Muschel heranwächst. Auf diese Weise ist der unermessliche Begriff der Zeit in den Skulpturen enthalten. Während das Auge an den verschiedenen Objekten vorbeigleitet, dringen all diese verschiedenen Zeitschichten langsam ein. Der Titel ÉON – eine enorm lange Zeitspanne, eine Ewigkeit – unterstreicht diese Vorstellung.
Die über das Heilige Dreieck verstreuten Bänke wurden ebenfalls von Martin Belou geschaffen. Sie bieten die Möglichkeit, zu entschleunigen und diese belebte Erde in Ruhe zu betrachten.