Marlon de Azambuja

1978 (BR/FR)

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Ein Stern ist auf der Wiese gelandet, eine imaginäre Verbindung zwischen Himmel und Erde, Materie und Geist. Marlon de Azambuja hat bereits mehrere Sternenskulpturen geschaffen, und dies ist die jüngste Ergänzung zu der Serie Nucleos, lateinisch und portugiesisch für Kern. Die brasilianische Dichterin Helena Kolody schrieb: „Pintou estrelas no muro, e teve o céu ao alcance das mãos“. Mit anderen Worten: „Er malte Sterne an die Wand und hatte den Himmel in seinen Fingerspitzen“.

Für jeden Anlass wählt der Künstler einen anderen Stern aus. Sterne haben in der Religion, der Mystik und der Astrologie wichtige Bedeutungen. Auch in der Bibel spielen verschiedene Sterne und andere Himmelskörper eine Rolle. Man denke nur an den Stern von Bethlehem. Die Mönche des Heiligen Dreiecks schlugen dem Künstler vor, die Stella Maris darzustellen. Stella Maris, lateinisch für Stern des Meeres, ist ein Ehrentitel der Jungfrau Maria. Im Mittelalter wurde Maria als Stella Maris symbolisch mit dem Polarstern als Wegweiser und Stützpfeiler verbunden. Dieser Polaris ist immer hell und hoch am Himmel. Maria als Leuchtfeuer für Seefahrer und als Leuchtfeuer für Menschen.

Die Menschheit hat sich schon immer an Himmelskörpern orientiert, um sich in der Welt zurechtzufinden, sowohl geografisch als auch poetisch. Sich selbst zu ergründen, ist eine der großen Reisen des Lebens“, sagt er. Dieser „Kompass“ auf der Wiese zeigt nach Norden und Süden und symbolisiert die Orientierung im eigenen Leben.